Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Apr 2015

Hamburg (medio). Die Woche für das Leben befasst sich bis zum 25. April mit dem Themenschwerpunkt «Sterben in Würde». Unter dem Jahresthema der ökumenischen Aktion kann sich bundesweit in vielen Veranstaltungen mit der gesellschaftlichen und politischen Debatte um assistierten Suizid sowie dem Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen auseinander gesetzt werden, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) mit. Eröffnet wurde die Woche am 18. April in einem ökumenischen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen durch den Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und den EKD-Ratsvorsitzenden Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm.

«In Würde sterben zu dürfen, heißt eben nicht, alle Optionen zu haben, um sich jederzeit selbst töten zu können», betonte Bedford-Strohm in seiner Predigt. «In Würde zu sterben heißt, nie aus der Beziehung zu Gott und den Menschen herauszufallen». Das Hauptaugenmerk in der Woche für das Leben sei darauf gerichtet, «dass wir eine Kultur des Sterbens entwickeln, die nicht länger von der Angst geleitet ist, sondern in der die Liebe Raum gewinnt.» Notwendig sei eine Kultur, «in der über dem Schmerz und der Trauer, über den Abschied nie die Ahnung von offener Zukunft und neuem Leben verloren geht», so der Ratsvorsitzende.

«Tod und Sterben gehören für die meisten von uns nicht mehr zur Erfahrungswelt. Sie sind die Angelegenheit von Spezialisten geworden», betonte Kardinal Marx  in seiner thematischen Einführung. Die Angst, am Lebensende nicht mehr über sich selbst bestimmen zu können, ein Leben in Schmerzen zu führen und den Angehörigen zur Last zu fallen, nehme zu und führe dazu, dass die Attraktivität von Sterbehilfevereinen steige. «Doch was ist das für ein Armutszeugnis für eine Gesellschaft, in der die Möglichkeit zur Selbsttötung bloß zu einer weiteren Option unter vielen wird: Pflegeheim, Krankenhaus, Suizid», so der Kardinal weiter. «Die Humanität einer Gesellschaft misst sich doch gerade daran, wie man mit alten, kranken, schwachen und schwerkranken Menschen umgeht. … Sie verdienen in besonderer Weise unsere Zuwendung – und nicht den Giftbecher.»

Stichwort: Woche für das Leben

Die Woche für das Leben ist seit mehr als 20 Jahren die ökumenische Aktion der evangelischen und katholischen Kirche für den Schutz und die Würde des Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende. Bundesweit findet die Woche für das Leben vom 18. bis zum 25. April 2015 und lädt ein, das Thema «Sterben in Würde» in den Kirchengemeinden aufzugreifen und zu bearbeiten. (21.04.2015)

Linktipp:

Informationen und Material-Tipps zur Aktionswoche gibt es unter:

woche-fuer-das-leben.de

Linktipp:

Informationen zur «Woche für das Leben» in der Landeskirche finden Sie unter:

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