Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 17 Sep 2009

Baunatal (epd). Deutschland wird nach Ansicht des Bundesbeauftragten für den Zivildienst, Jens Kreuter, an der Wehrpflicht festhalten. Bei einer Abschaffung müsse sich der Verteidigungsminister beispielsweise fragen, «wo er seine Soldaten herbekommt», sagte Kreuter am Donnerstag vor etwa 30 Zivildienstleistenden der Baunataler Diakonie Kassel. Zudem würde eine Freiwilligenarmee nach dem Vorbild der USA «eine sehr teure Angelegenheit» werden.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, ergänzte, dass es den Zivildienst nur deshalb gebe, weil es auch die Wehrpflicht gebe. «Eine Abschaffung der Wehrpflicht würde auch das Ende des Zivildienstes bedeuten.» Zivildienstleistende würden aber von diakonischen und anderen sozialen Einrichtungen gebraucht.

Rund 50 Prozent aller jungen Menschen leisten nach Angaben von Kreuter derzeit einen staatlichen Pflichtdienst. 98,5 Prozent der Zivildienstleistenden hätten sich ihre Stelle selbst ausgesucht. Der Beauftragte räumte ein, dass die Einberufung zum Zivildienst für junge Menschen, die bereits einen Beruf ausübten, bisweilen einen großen finanziellen Einschnitt bedeute, da man für diesen «staatlichen Pflichtdienst» keinen Lohn erhalte. (17.09.2009)