Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 23 Jun 2013

Kassel (medio). Ein Festgottesdienst am Sonntag (23.06.) in der Kasseler Martinskirche setzte den Schlusspunkt des Programms der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zum 53. Hessentag in Kassel.

Als «Zukunftskirche» präsentierten die beiden Landeskirchen zum Hessenfest vom 14. bis 23. Juni ein umfangreiches Programm. Rund 100.000 Menschen hätten die Kirchen und die Veranstaltungen besucht, die von mehr als 200 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende vorbereitet und begleitet wurden, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der Landeskirchen. Rund 340 Mitwirkende seien an den mehr als 40 Veranstaltungen beteiligt gewesen, heißt es weiter.
 
Während die Martinskirche für Großveranstaltungen und Konzerte genutzt wurde, war die Karlskirche zur «Zukunftskirche» umgewandelt worden. Dort wartete ein künstlerisch gestalteter spiritueller Erlebnisraum auf die Besucher. Die beiden Künstlerinnen Susanne Minke und Rana Matloub setzten sich in der Gestaltung des Kirchenraumes mit den zukunftsgewandten Motiven des 23. Psalms «Der Herr ist mein Hirte» auseinander.

«Gigantisch und einfühlsam» - Besucher begeistert von «Zukunftskirche»

Die Besucherinnen und Besucher der umgestalteten Karlskirche, die aus ganz Hessen und teilweise von noch weither kamen, hinterließen im Gästebuch eine Vielzahl von begeisterten Einträgen: «Das war für mich das Schönste auf dem Hessentag! Gigantisch und einfühlsam. Sehr gut gelungen! Hat mich gefesselt und befreit!». «Wer sich Zeit nimmt, kann berührende Kunst erleben.» Vielen aus dem Herzen sprach der folgende Eintrag: «Danke für eine gute Ruhepause in der Stille», heißt es in der Pressemitteilung.

Bischof Hein: «Unter der Verheißung Gottes können wir ohne Angst fragen, was werden wird»

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, stellte zufrieden fest: «Das Konzept der Zukunftskirche zeigte sich als eine unkonventionelle Einheit von geistlichen, intellektuellen und musischen Impulsen, die unter dem Thema ‚Zukunft‘ einen deutlichen roten Faden hatten. Unter der Verheißung Gottes können wir ohne Angst fragen, was werden wird. So kann Kirche auch künftig mit künstlerisch und kreativ gestalteten Begegnungsräumen und neuen geistlichen Formen Akzente setzen. Der Einsatz der Kräfte hat sich auf ganzer Linie gelohnt, viele werden etwas mitnehmen», so Bischof Hein.

Kirchenpräsident Jung: «Zukunftskirche» gab Menschen die Möglichkeit , sich mit neuen Perspektiven auseinander zu setzen

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, würdigte die Angebote der Kirchen als «wichtige inhaltliche Bereicherung des Hessenfestes.» Die Kirchen hätten in der «Zukunftskirche» Menschen die Möglichkeit gegeben, sich mit neuen Perspektiven auseinander zu setzen. «Wir brauchen solche Räume, in denen wir über unsere Zukunft nachdenken können. Zukunft ereignet sich nicht einfach, sondern braucht Menschen, die gemeinsam über sie nachdenken und sie dann auch gemeinsam gestalten. Dazu haben wir mit den evangelischen Kirchen in Kassel beigetragen», so der Kirchenpräsident.
 
Jung dankte allen an dem Projekt Beteiligten, insbesondere den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. «Es ist keine Selbstverständlichkeit, sich in einer manchmal turbulenten Atmosphäre zu engagieren, zumal der Hessentag in diesem Jahr auch ein heißer Hessentag war, der vielen körperlich einiges abverlangte.»

Vielfältige Angebote zum Thema «Zukunft»

Neben dem laufenden Angebot in der Karlskirche, in der u.a. «Seelsorger des Tages» bereit standen und geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter die Besucher begleiteten, gab es täglich gut besuchte «Zukunftsgedanken» am Mittag und «Nachtgedanken» zum Tagesschluss um 23 Uhr, heißt es weiter. Am ersten Sonntag der Hessentagswoche (16.06.) wurde zudem auf dem Königsplatz ein ökumenischer Freiluftgottesdienst der Kirchengemeinden und christliche Gemeinschaften in Kassel gefeiert.
 
Einen besonderen inhaltlichen Akzent setzten die Kirchen mit den täglichen «Nachmittagstalks» zu wichtigen Zukunftsfragen. So sprach zum Beispiel am Montag der Zukunftsforscher Stephan Rammler über die Herausforderungen der «Zeitenwende», vor der die Menschheit stünde; am Mittwoch diskutierte eine Gruppe junger Menschen aus verschiedenen Religionen über Integration und Toleranz in der Stadt, am Samstag sprach Pfarrer Christian Fischer mit dem Journalisten Axel Rühle über die Frage: «Geht´s auch ohne Netz?». Die Veranstaltungen wurden jeweils musikalisch umrahmt. Am «Gospeltag» (15.06.)  nahmen rund 2.000 Menschen an Workshops und Gottesdiensten teil und stimmten sich damit schon auf den 2014 in Kassel stattfindenden Gospelkirchentag ein.
 
Die Diakonie in Hessen präsentierte sich mit ihrer «Zukunftswerkstatt» als Partner des Projektes ebenfalls im Programm und gestaltete am Freitag den «Tag der Diakonie». Die Veranstaltungen mit Annett Louisan, Urban Priol, den «Jungen Tenören» und Anselm Grün mit Clemens Bittlinger fanden in der jeweils ausverkauften Martinskirche ihr Publikum.

«Zukunftskirchen»-Besucher spendeten 10.000 Euro für Flutopfer

Während des Hessentags riefen die Landeskirchen die Besucherinnen und Besucher der beiden Hessentagskirchen zu Spenden für die Flutopferhilfe des Diakonischen Werkes auf. Dabei seien mehr als 10.000 Euro Spendengelder zusammengekommen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Bereits während der Flutkatastrophe hatten beide Landeskirchen zusammen 100.000 Euro kurzfristig bereitgestellt. (23.06.2013)

Fotogalerie:

Impressionen aus der Zukunftskirche finden Sie in unserer Fotogalerie:

Internetradio:

Wie die Hessentagsbesucher die Zukunftskirche finden und was man dort erleben kann - darüber berichtet medio-Reporter Christian Fischer:

Linktipp:

Das Angebot der Evangelischen Kirchen in Hessen auf dem Hessentag finden Sie unter:

zukunftskirche.de