Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 02 Sep 2013

Frankfurt a.M. (medio/epd). Mit rund 600 Gästen aus Kirche, Politik und Gesellschaft hat die neue «Diakonie Hessen» am Freitag (30.8.) ihren feierlichen Einstand im Frankfurter Dominikanerkloster gegeben. Das «Fusionsfest» der beiden ehemaligen Diakonischen Werke in Hessen und Nassau und in Kurhessen-Waldeck im Beisein des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, und des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, bildete den Abschluss eines mehrjährigen Prozesses zum Zusammenschluss beider Verbände, teilte Kathleen Niepmann von der Diakonie mit.

Den Auftakt bildete ein Gottesdienst in der Heiliggeistkirche, in dem der Präsident der Diakonie Deutschland, Pfarrer Johannes Stockmeier, predigte. Auch in der fusionierten «Diakonie Hessen» müssten die Worte Jesu aus der Bergpredigt lebendig bleiben, forderte er. Es gehe darum, dass die Bergpredigt dieses neue Werk fordere, aufrufe, tröste und vor allen «Übersteigerungen institutioneller Selbstvervollkommnung» bewahre, sagte Stockmeier. Ohne die Bergpredigt lasse sich kein Diakonisches Werk führen und auch keine Politik machen. «Wer sie heute verpasst, gibt die lebenswerte Gesellschaft von morgen auf», hob der Diakonie-Präsident hervor.

Nach den Worten des hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) gehört die Diakonie zu den wichtigsten Stimmen für soziale Verantwortung in Hessen. Mit der Fusion des hessen-nassauischen und des kurhessischen Werkes erhalte sie künftig «noch mehr Gewicht», sagte Bouffier beim anschließenden Empfang im Hof des Dominikanerklosters. Der Ministerpräsident lobte die Diakonie als «verlässliche Partnerin des Landes» etwa bei der Ausbildung von Alten- und Krankenpflegekräften und der Familienberatung. Zudem schätze das Land sie als «Impulsgeberin und als ehrliche Mahnerin in Fragen der Sozialpolitik und der Wohlfahrtspflege».

Der Vorstandsvorsitzende der «Diakonie Hessen», Wolfgang Gern, zeigte sich erfreut über den Zusammenschluss, machte aber auch deutlich, dass das neue Werk kein Selbstzweck sei, sondern immer an der Seite der Hilfsbedürftigen stehen müsse. Gemeinsam mit Landeskirchenrat Horst Rühl, theologischer Vorstand der Diakonie Hessen, dankte Gern im Namen des gesamten vierköpfigen Vorstands allen, die an dem Fusionsprozess beteiligt waren. An die Politik gerichtet sagte Rühl: «Wir sind bereit für eine konstruktive und oftmals auch kritische Zusammenarbeit.»

Der Fusionsprozess war bereits 2006 gestartet worden. Am 4. Juli unterzeichneten die Vorstände der beiden Diakonischen Werke in Gießen den Fusionsvertrag. In der vergangenen Woche erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister. Damit ist der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2013 gültig. Zur «Diakonie Hessen» gehören insgesamt 738 Einrichtungen und ambulante Dienste mit 39.000 hauptamtlich Mitarbeitenden. (02.09.2013)

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Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

diakonie-hessen.de