Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 08 Jun 2016

Frankfurt a.M./Eschwege/Kassel (medio). Zum dritten Mal haben das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und die Sparda-Bank Hessen Organisationen und Initiativen in Hessen mit dem Hessischen Familienpreis ausgezeichnet. Zu den Preisträgern, die am Dienstag (7.6.) in Frankfurt a.M. gewürdigt wurden, gehören die Evangelische Familienbildungsstätte - Mehrgenerationenhaus Werra-Meissner mit ihrer wöchentlichen Gesprächsrunde «Let’s talk». Mit dem Projekt, das den zweiten Preis (3.000 Euro) erhielt, setze die Einrichtung ein Zeichen bei der Integration von Flüchtlingen, heißt es in einer Mitteilung der Sparda-Bank. Zudem wurde die Männerarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) für das Projekt «Inklusive Vater-Kind-Arbeit mit dem feuerroten PAPAmobil» mit einem Sonderpreis (1.000 Euro) ausgezeichnet.

Der erste Preis ging an die «SG Bornheim 1945 e.V. Grün-Weiss» für ein Kinder- und Familienzentrum der Generationen. Den dritten Preis erhielt das FamilienZentrum Bad Sooden-Allendorf e.V. für sein umfassendes Angebot im generationenübergreifenden Miteinander. Ministerium und Bank würdigen mit dem Preis Projekte, die Familien im Alltag wirkungsvoll entlasten. Die Preisgelder mit insgesamt 11.000 Euro übergaben Hessens Familienminister Stefan Grüttner und der Vorsitzende des Vorstandes der Sparda-Bank Hessen eG, Prof. Jürgen Weber.

«Let’s talk» der Evangelischen Familienbildungsstätte Werra-Meissner

Bei der Gesprächsrunde «Let’s talk» der Evangelischen Familienbildungsstätte Werra-Meissner treffen Einheimische aus Eschwege und der Region auf kürzlich eingetroffene Familien und Einzelpersonen aus Krisengebieten und begegnen sich auf Augenhöhe. Gesprochen wird in der für alle gleich fremden Sprache Englisch. Vorurteile und Hürden würden abgebaut, ein interkulturelles Verständnis gefördert. Familien und junge Menschen könnten wertvolle Hilfe im Alltag erfahren und werden nachhaltig gefördert und somit schneller Teil der Gesellschaft, so die Jury.

Die Leiterin der Einrichtung, Irma Bender, sagte gegenüber der landeskirchlichen Medienagentur «medio»: «Das ist eine große Anerkennung für uns». Benders Eindruck sei, dass Projekte oft auf Städte ausgerichtet seien. Die Bildungsstätte arbeite im ländlichen Bereich und dort herrschten ganz andere Bedingungen als in der Stadt. «Darum machen wir viele Sachen selber, machen eigene Konzepte und schauen, dass es hier passt», so die Leiterin. Der Hessische Familienpreis sei Anerkennung für das, «was wir hier draußen machen, was andere sonst nicht so sehen», sagte Bender.

Für Bender ist das Angebot viel mehr als ein Gesprächskreis. In der Runde sei ein ganz enges Miteinander entstanden und die Menschen unterstützten sich gegenseitig sehr intensiv. «Dadurch, dass immer wieder neue Leute dazu kommen, entstehen immer neue Ideen und Projekte», berichtete Bender. So würden z.B. zukünftig vermehrt Aktionen für Eltern und Kindern angeboten, die nicht nur speziell auf Flüchtlinge ausgerichtet sind, erläuterte die Leiterin. «Wir denken da immer integrativ», so Bender.

Wofür die 3.000 Euro Preisgeld verwendet werden, stehe noch nicht fest. «Wir freuen uns, dass das Geld frei verfügbar ist. Wir werden es natürlich im Flüchtlingsbereich einsetzen», sagte Bender weiter. Die Familienbildungsstätte realisiere über 30 Projekte, von denen jedes am Jahresende möglichst nach dem eingereichten Finanzplan abzurechnen sei. «Mit den 3.000 Euro können wir machen, was wir wollen und werden was Gutes draus machen», zeigte sich die Leiterin erfreut.

«Inklusive Vater-Kind-Arbeit mit dem feuerroten PAPAmobil»

Zudem entschied sich die Jury, in diesem Jahr einen Sonderpreis zu vergeben. Die Auszeichnung und somit 1.000 Euro gehen an die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und ihr Projekt «Inklusive Vater-Kind-Arbeit mit dem feuerroten PAPAmobil». Durch gezielte Vater-Kind-Angebote aus den Bereichen Werken, Erlebnis- und Naturpädagogik wird die Erziehungskompetenz von Vätern gestärkt, die aktive Teilhabe am Familienleben gefördert und somit die klassische Rollenverteilung in den Familien zumindest zweitweise aufgehoben.

Stichwort «Hessischer Familienpreis»

Ziel des Hessischen Familienpreises ist es, Projekte zu fördern, die Familien in Hessen mit deren unterschiedlichen Lebensentwürfen im Alltag unterstützen. Der Preis wird alle zwei Jahre von einer fachkundigen Jury verliehen. Diese besteht aus TV- und Radiomoderatorin Bärbel Schäfer (Jury-Vorsitz), Friedel Rau (Landesseniorenvertretung Hessen), Rainer Jäkel (Geschäftsführer Hessischer Jugendring), Brigitta Leifert (Arbeitsgemeinschaft der Familienverbände in Hessen), Jutta Rang (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration) und Andreja Rumpf (Sparda-Bank Hessen). (08.06.2016)

Linktipp:

Die Evangelische Familienbildungsstätte – Mehrgenerationenhaus Werra-Meissner finden Sie im Internet unter:

fbs-werra-meissner.de

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Weitere Infos zum PAPAMobil der Männerarbeit der Landeskirche finden Sie im ekkw.de-Servicebereich:

ekkw.de/service/(...)

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Informationen zum Preis finden Sie im Internet unter:

hessischer-familienpreis.de