Fulda (epd). 7.368 Sorgenanrufe haben die Telefonseelsorge Fulda im vergangenen Jahr erreicht. Das sind rund 600 Seelsorgegespräche mehr als im Vorjahr, wie aus dem Jahresbericht 2020 der Telefonseelsorge hervorgeht. Pfarrerin Dagmar Scheer, Leiterin der Telefonseelsorge, führt das auch auf die Pandemie und ihre Einschränkungen zurück. Das Thema Corona sei oft angesprochen worden, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). Bei 776 Anrufen sei es konkretes Gesprächsthema gewesen.
Scheer bilanzierte, dass viele Menschen durch die Beschränkungen unter Einsamkeit, Beziehungslosigkeit und dem Verlust direkter Kontakte gelitten hätten. Da andere Einrichtungen hätte schließen müssen, gehe sie davon aus, dass mehr Ratsuchende die Telefonseelsorge angerufen hätten.
Nach Angaben der Telefonseelsorge haben sich am häufigsten Menschen in den Altersgruppen zwischen 40 und 60 Jahre mit Sorgen und Nöten gemeldet. Das seelische Befinden sei häufigstes Gesprächsthema gewesen, wobei Ängste, depressive Verstimmungen und Einsamkeit oft thematisiert worden seien. Corona habe diese Probleme verstärkt, sagte Scheer.
Die Telefonseelsorge Fulda wurde am 1. September 1980 gegründet. Sie ist eine Einrichtung des evangelischen Kirchenkreises Fulda und kooperiert seit 1992 mit dem Bistum Fulda. 81 Ehrenamtliche sind für die Telefonseelsorge tätig, die täglich rund um die Uhr zu erreichen ist. Die Anrufe unter den Telefonnummern 0800/111 01 11 und 0800/1 11 02 22 sind kostenfrei. (29.06.2021)