Das Glaubensbekenntnis

In der Kirche bekennt man sich zu wichtigen Glaubensaussagen. Die sind in Bekenntnissen zusammengefasst und werden im Gottesdienst gemeinsam gesprochen. Die Christen der frühen Kirche im vierten Jahrhundert haben sich auf diese Sätze geeinigt, um sich ihres Glaubens zu vergewissern. Über die Jahrhunderte wurden sie weitergegeben.

Überblick

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.

Amen.

Hintergrund

Wenn Christinnen und Christen sich zu ihrem Glauben bekennen, tun sie dies oft mit Glaubensbekenntnissen. Das bekannteste ist das «Apostolische Glaubensbekenntnis» oder «Apostolikum», das zum Beispiel sonntags im Gottesdienst gesprochen wird. Das Apostolikum wird sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche gesprochen. 

In den orthodoxen Kirchen spricht man das «Nizäno-Konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis» oder «Nicänum». Das Nizänum, genauer das Nizäno-Konstantinopolitanum, war das erste große christliche Glaubensbekenntnis. Grundlage war ein Text, der 325 n. Chr. auf dem Konzil von Nicäa verabschiedet und 381 auf dem Konzil von Konstantinopel überarbeitet worden war. Es ist das Bekenntnis, das bis heute weltweit in den verschiedenen christlichen Kirchen am weitesten verbreitet ist.

Das Apostolikum oder Apostolische Glaubensbekenntnis ist insgesamt kürzer. Es ist wahrscheinlich später entstanden und hat sich vor allem in Gallien durchgesetzt und von dort aus verbreitet. So kam es auch in das heutige Deutschland und hat sich hier durchgesetzt.

Konfessionelle Bekenntnisse

Neben diesen allgemeinen christlichen Bekenntnissen gibt es auch besondere konfessionelle Bekenntnisse. Zu den lutherischen Bekenntnisschriften gehört die Confessio Augustana, das Augsburger Bekenntnis. Sie ist quasi die Gründungsurkunde der evangelischen Kirche, denn mit ihr baten die Reformatoren um Martin Luther den Kaiser um die Anerkennung als eigenständige Kirche.

Dazu gehören auch die Katechismen Martin Luthers, der Große und der Kleine Katechismus. Den Großen Katechismus schrieb Luther für die Pfarrerinnen und Pfarrer, um sie in ihrer Lehrtätigkeit zu unterstützen. Den Kleinen Katechismus schrieb Luther für Privatpersonen, vor allem für Schülerinnen und Schüler.

In der reformierten Kirche ist der Heidelberger Katechismus von besonderer Bedeutung, der im 16. Jahrhundert die spezifisch reformierte Lehre festhielt. Die Barmer Theologische Erklärung wandte sich gegen die drohende Gleichschaltung der Kirche durch die Nationalsozialisten.

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