Der Privatsender RTL bringt am 27. März die Passionsgeschichte ins Fernsehen. Die Produktion wird in Kassel realisiert und an dem Tag um 20.15 Uhr live übertragen. Am Aufführungsort begleiten die evangelische und die katholische Kirche das Event mit eigenen Aktionen. (Grafik: RTL)

Der Privatsender RTL bringt am 27. März die Passionsgeschichte ins Fernsehen. Die Produktion wird in Kassel realisiert und an dem Tag um 20.15 Uhr live übertragen. Am Aufführungsort begleiten die evangelische und die katholische Kirche das Event mit eigenen Aktionen. (Grafik: RTL)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 13 Mär 2024

Kassel. Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, blickt mit Neugier auf das TV-Event «Die Passion - Die größte Geschichte aller Zeiten», das der Fernsehsender RTL am 27. März in Kassel inszeniert und live überträgt. «Ich bin gespannt, inwiefern sich Menschen durch das Event ansprechen lassen von dem, was da inszeniert wird und was es für ihr Leben bedeutet», sagte Beate Hofmann dem Evangelischen Pressedienst.

Schauspieler Hannes Jaenicke führt als Erzähler durch die letzten Tage im Leben Jesu. Ziel der RTL-Produktion ist es, den Menschen die Ostergeschichte wieder näherzubringen. Ob das nachhaltig gelingen könne, «wissen wir heute nicht», sagte die Bischöfin. Nachhaltig sind aus ihrer Sicht die Passionsspiele im bayerischen Oberammergau, die alle zehn Jahre über Wochen von den Bewohnerinnen und Bewohnern aufgeführt werden. «Sie beschäftigen das ganze Dorf schon lange vorher und ziehen Menschen aus der ganzen Welt an», sagte Hofmann.

Hinter der RTL-Inszenierung, die die Passion mit Popsongs und prominenten Künstlern in die heutige Zeit transportiert und an wechselnden Orten einmalig stattfinden lässt, stecke ein anderes Konzept: «Es wird unsere Aufgabe sein, das geweckte Interesse der Menschen lebendig zu halten und mit unterschiedlichen Angeboten zu begleiten», sagte Hofmann. Das Programm der christlichen Kirchen in Kassel rund um das Fernsehereignis sei gut geeignet, diese Aufgabe zu erfüllen.

Dass ein solches Event wieder mehr Menschen zum Glauben und in die Kirchen führen kann, ist nach den Worten der Bischöfin eine sehr weitgespannte Erwartung. Erstmal bringe die Inszenierung die Leidensgeschichte Jesu wieder neu ins Bewusstsein: «Von dieser Geschichte so zu sprechen, dass Menschen merken: Es geht um Liebe, Verrat und Hoffnung und hat etwas mit mir und meinem Leben zu tun, auch heute noch - das ist die Herausforderung für uns in den Kirchen», führte Hofmann aus.

Ob und wie erwachtes Interesse zu Glauben oder aktiver Kirchenmitgliedschaft führe, das sei auch Wirken des Heiligen Geistes und lasse sich nicht einfach «machen». Aufgabe der Kirche sei es, die Grundlagen zu legen, dass so etwas geschehen kann. «Die Passion» biete dafür eine gute Chance. 

Wie bei jedem Versuch, die Geschichte Jesu neu zu erzählen, wird es nach Ansicht Hofmanns Menschen geben, «die das Format anspricht und andere, die das angesichts ihrer eigenen Vorstellungen und Bilder eher befremdet». Die «eine Erzählung für alle» werde es in einer vielfältigen Gesellschaft nicht geben. Das sei schon zur Zeit Jesu so gewesen: «Deshalb haben wir vier Evangelien in der Bibel.» (13.03.2024, epd)

Linktipp:

Weitere Infos zum TV-Event «Die Passion - Die größte Geschichte aller Zeiten», das RTL am 27. März live aus Kassel überträgt:

www.rtl.de