Kreuz auf dem Kasseler Hauptfriedhof. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Kreuz auf dem Kasseler Hauptfriedhof. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 05 Apr 2023

Kassel. In ihrer Botschaft zu Karfreitag erinnert die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, an das Leiden und Sterben von Jesus Christus und lenkt den Blick auf Hoffnungs-Perspektiven. «Jesus hat in seinem Weg in den Tod vieles erlebt, was Menschen heute auch erleben: Verrat von Freunden, hate speech, Todesangst, Willkür, Folter, einen gewaltsamen Tod.» Der leidende Jesus tröste Menschen, die selbst Leid erfahren: «Gott vergisst dich nicht, Gott steht an deiner Seite und geht mit dir durch das Leid», erläutert die Bischöfin.
 
Die Erinnerung an das Kreuz Christi löse Mitgefühl und Mitleid aus: «Darum helfen Menschen, die Jesus folgen, im Zeichen des Kreuzes weltweit Menschen in Not», führt Bischöfin Hofmann aus. Das Kreuz stehe nicht allein für Leid, sondern für Hoffnung über den Tod hinaus, sagt sie im Blick auf Ostern und ergänzt: «Im Zeichen des Kreuzes wird uns die Vergebung von Schuld zugesprochen.»

Die Botschaft im Wortlaut

Was feiern wir an diesem Tag eigentlich? Wir erinnern uns an das Leiden und den Tod von Jesus Christus. Er hat in seinem Weg in den Tod vieles erlebt, was Menschen heute auch erleben: Verrat von Freunden, hate speech, Todesangst, Willkür, Folter, einen gewaltsamen Tod. So gesehen ist Jesus einer von vielen.
 
Aber sein Tod am Kreuz hat dem Leiden der vielen eine neue Perspektive gegeben. Der leidende Jesus sagt Menschen, die selbst gerade furchtbares Leid erfahren: Gott vergisst dich nicht, Gott steht an deiner Seite und geht mit dir durch das Leid. Das lindert die Ausweglosigkeit des Leidens und tröstet. Darum tragen Christinnen und Christen ein Kreuz oder halten sich in schwierigen Momenten am Kreuz fest.
 
Die Erinnerung an das Kreuz Christi aktiviert Empathie, also Mitleiden. Darum helfen Menschen, die Jesus folgen, im Zeichen des Kreuzes weltweit Menschen in Not.
 
Das Kreuz steht nicht nur für Leid und Tod, sondern auch für Hoffnung über den Tod hinaus. Die Geschichte von Jesus ist mit seinem Tod nicht zu Ende, auch für uns nicht. Sie geht weiter. Das feiern wir an Ostern.
 
Im Zeichen des Kreuzes wird uns die Vergebung von Schuld zugesprochen. Denn Christus löst mit seinem Tod das, was uns von Gott fernhält und in Verzweiflung hält. Darum ist das Kreuz auch ein Zeichen der Erlösung und Befreiung von Schuld und Gottesferne. Darum taufen und segnen wir mit dem Zeichen des Kreuzes.

Dr. Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Bischöfin Dr. Beate Hofmann (Foto: medio.tv/Schauderna)

Bischöfin Dr. Beate Hofmann (Foto: medio.tv/Schauderna)

Stichwort Karfreitag

Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung Jesu Christi auf dem Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems. Das Wort leitet sich vom althochdeutschen Wort «kara» (Klage, Trauer) ab. Dieser Tag markiert den Höhepunkt der Passionszeit, in der Christinnen und Christen der Passion Christi, also seines Leidens und Sterbens gedenken. (07.04.2023)

Predigt zum Karfreitag:

Bischöfin Dr. Beate Hofmann predigte im Gottesdienst an Karfreitag in der Martinskirche Kassel. Ihre Predigt können Sie hier im Wortlaut lesen:

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Themenschwerpunkt:

Wir begleiten die Karwoche und das Osterfest mit einem Themenschwerpunkt: Dort finden sich Andachten zum Anhören und Texte zum Lesen und Mitfeiern. Lassen Sie sich inspirieren - durch die Karwoche bis zur großen Osterfreude.