Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 19 Apr 2013

Kassel/Langenselbold (medio). Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat eine Hilfsaktion für Menschen, die innerhalb Syriens auf der Flucht sind, ins Leben gerufen. Die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia in Syrien, zur der die Landeskirche seit mehr als 20 Jahren freundschaftliche Beziehungen unterhält, hatte um Unterstützung gebeten. Die Gemeinden der Kirche bieten Unterkunft und Schutz für alle Notleidenden in Syrien, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.  Allerdings fehle es nach Jahren des Krieges am Nötigsten, vor allem an hygienischen Artikeln, Windeln, Verbandszeug, Medikamenten, Grundnahrungsmitteln, Vitaminen und Mineralien, Decken, und anderen Dingen des täglichen Bedarfs, heißt es weiter.

Erste Lieferung vor Ort - weitergehende Hilfsaktion wird organisiert

In einer ersten Hilfslieferung seien bereits vom Pharmakonzern Merck gespendete Vitaminpräparate über Istanbul und Beirut an die rum-orthodoxe Kirche geliefert worden. Für die Transportkosten stellte die Landeskirche Mittel in Höhe von 2.000 Euro aus der Erntedankkollekte bereit, so die Pressestelle. Unter der Federführung des Vorsitzenden des Antiochiaausschusses der Landeskirche, Dekan Dr. Martin Lückhoff (Langenselbold), werde nun eine weitergehende Hilfsaktion auf den Weg gebracht. Zur Beteiligung gebe es zwei Möglichkeiten: Zum einen wird darum gebeten, Unternehmen in den Regionen anzusprechen, die Produkte herstellen oder vertreiben, mit denen die Grundbedürfnisse der Flüchtlinge in Syrien befriedigt werden könnten. Zum anderen würden  Gemeindeglieder und andere Spendenwillige angefragt, mit Geldspenden die Finanzierung der Transporte zu unterstützen.

Lückhoff betonte, es sei gewährleistet, dass der Transport und die Ausgabe der Produkte professionell und unter Wahrung aller legalen Notwendigkeiten abgewickelt werde. Außerdem sei sichergestellt, dass alle Lieferungen nur an die Verantwortlichen der rum-orthodoxen Kirche übergeben und auch nur von diesen verteilt werden. Diese Form der Unterstützung helfe den Menschen sehr unmittelbar und könne nicht gegen sie missbraucht werden, so Lückhoff.

Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann mit Dekan Lückhoff direkt Kontakt aufnehmen: Tel.: (06184) 3877, E-Mail: dekanat.hanau-land@ekkw.de

Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia stehen seit 1992 in freundschaftlichen Beziehungen. Zweimal im Jahr trifft sich ein Freundeskreis aus 50 Personen, der Begegnungen zwischen am ökumenischen Austausch interessierten Menschen ermöglicht. Bei den Treffen mit Gäste aus dem Orient werden Vorträge zu Fragen des religiösen und sozialen Lebens der rum-orthodoxen Kirche gehalten und miteinander Gottesdienst gefeiert.

Ein landeskirchlicher Ausschuss koordiniert und begleitet die Arbeit. Delegationen aus der Landeskirche und der antiochenischen Kirche besuchten sich in den vergangenen Jahren gegenseitig und verschiedene Studienreisen von Gemeinden und kirchlichen Gruppen führten zu Kontakten und Gesprächen.

Die schätzungsweise 800.000 Mitglieder zählende Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia ist eines der ältesten Mitglieder im Ökumenischen Rat der Kirchen und hat als erste orthodoxe Kirche überhaupt freundschaftliche Beziehungen zu einer evangelischen Kirche aufgenommen. «Rum» ist die arabische Wiedergabe von «Rhomäisch», was «oströmisch» oder «byzantinisch-griechisch» bedeutet. Somit handelt es sich bei der Kirche um das griechisch-orthodoxe Patriarchat arabischer Sprache. (19.04.2013)

Download:

Weitere Informationen zum Hilfsaufruf finden Sie in diesem Flyer:

PDF-Dokument

Spendenkonto:

Spenden können unter dem Stichwort «Rum-Orthodoxe Kirche Antiochia» auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kontonummer 3000
BLZ 520 604 10 , EKK
Verwendungszweck: Z760000004

Hintergrund:

Informationen zur Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia finden Sie hier:

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