Symbol für Zusammenhalt: Unser Foto zeigt die bildenden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann (r.) am «ENGEL DER KULTUREN» vor dem Haus der Kirche in Kassel. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Symbol für Zusammenhalt: Unser Foto zeigt die bildenden Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten mit Bischöfin Dr. Beate Hofmann (r.) am «ENGEL DER KULTUREN» vor dem Haus der Kirche in Kassel. (Foto: medio.tv/Schauderna)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 01 Sep 2022

Kassel (medio). Er ist ein Zeichen des Friedens, des Zusammenhalts und des Dialogs: Noch bis zum 12. September 2022 wird vor dem Haus der Kirche in Kassel, dem zentralen Verwaltungssitz der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), der «Engel der Kulturen» ausgestellt. Die aus Cortenstahl gefertigte Ring-Skulptur des Künstlerpaars Carmen Dietrich und Gregor Merten zeigt die Symbole des Judentums (Davidstern), des Christentums (Kreuz) und des Islam (Halbmond), die in ihrer angedeuteten Form den Umriss eines Engels bilden.

Bischöfin Dr. Hofmann: Klar Position gegen jede Form von Antisemitismus beziehen

Als «wichtiges Signal zur Förderung des Dialogs» bezeichnet Bischöfin Dr. Beate Hofmann das am Mittwoch (31.8.) aufgestellte Kunstwerk. Sowohl der documenta-Eklat als auch Diskussionen rund um die gestern eröffnete Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) zeigten, dass Antisemitismus zunehmend Gegenstand polarisierender Debatten werde. Hier gelte es, klar Position gegen jede Form von Antisemitismus zu beziehen. Bischöfin Hofmann würdigte den Einsatz des Künstlerpaars für Toleranz, Solidarität und Versöhnung. Die Idee passe gut zur Initiative «Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung», der sich die Landeskirche 2021 angeschlossen hatte.

Künstlerpaar Merten: Große Unterschiede, aber eine gemeinsame Verantwortung

Auf eben jenes Banner am Haus der Kirche war das Künstlerpaar bei seinem documenta-Besuch Anfang Juli aufmerksam geworden. Die beiden Stahlbildhauer freuen sich, ihr Kunstwerk nun in Kassel vor dem Landeskirchenamt präsentieren zu können, um den interkulturellen und interreligiösen Austausch zu unterstützen. Die im Kunstwerk dargestellten religiösen Symbole seien bewusst auf Abstand gesetzt. «Denn es gibt große Unterschiede in den Religionen, aber eine gemeinsame Verantwortung von allen», sagt Gregor Merten auch im Hinblick auf die Bewahrung der Schöpfung. Die Aufgaben der Zukunft ließen sich nur zusammen lösen, ergänzt Carmen Dietrich: «Wir sind einander verbunden.»

Soziokulturelles Kunstprojekt «Engel der Kulturen»

Die Wurzeln des soziokulturellen Kunstprojekts «Engel der Kulturen» reichen zurück ins Jahr 2007. Seit 2008 bringen die beiden Stahlbildhauer aus dem nordrhein-westfälischen Burscheid die Idee in verschiedenen Aktionen im In- und Ausland in die Öffentlichkeit und binden dabei Bürgerinnen und Bürger, Religionsgemeinschaften und Schulen mit ein. Dabei wird ein rund 1,50 Meter umfassender Stahlhohlkörper gemeinsam durch den Stadtraum bewegt. In mehr als 140 Städten, etwa an Behörden, Gemeinden, Schulen, Altenheimen und weiteren besonderen Orten wie der Schlosskirche zu Wittenberg anlässlich des Lutherjahrs 2017, wirbt der «Engel der Kulturen» seither als Bodenintarsie für Toleranz und Versöhnung. Auch als Stele oder Wandbild ist er an vielen Orten dauerhaft zu sehen. Weitere Informationen zum Projekt unter engel-der-kulturen.de

(01.09.2022)

Linktipp:

Weitere Informationen zum Kunstprojekt «Engel der Kulturen» finden Sie im Internet unter:

engel-der-kulturen.de

Arbeitshilfe:

Mit der documenta 15, aber auch im Blick auf zu erwartende Diskussionen bei der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe ist das Thema Antisemitismus zunehmend Gegenstand polarisierender Debatten. Als wichtigen Beitrag zum gegenwärtigen Diskurs empfiehlt der Rat der Landeskirche ein Papier aus fünf Landeskirchen: