Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 21 Dez 2012

Balamand/Kassel (medio). Der Metropolit für ganz Europa, Johannes Yazigi, ist von der «Heiligen Synode der Orthodoxen Kirche von Antiochia», der Versammlung der Bischöfe, am vergangenen Montag (17.12.) im Kloster Balamand/Libanon zum neuen Patriarchen der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia gewählt worden. Yazigi tritt damit unter dem Patriarchennamen «Johannes X.» die Nachfolge des kürzlich verstorbenen Patriarchen Ignatius IV. Hazim an, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit. Sitz des Patriarchen von Antiochia und dem gesamten Orient ist Damaskus/Syrien.

Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, gratulierte dem neu gewählten Patriarchen in einem persönlichen Schreiben. Hein wünschte ihm für sein Amt «ein starkes Vertrauen auf die Kraft Gottes». Für Christen in aller Welt sei die Weihnachtszeit eine Zeit der Verheißung des Friedens. Diese Verheißung gelte auch für das vom Bürgerkrieg zerrissene Syrien, so der Bischof.

Nach Auskunft des Vorsitzenden des landeskirchlichen Antiochia-Ausschusses, Dekan Dr. Martin Lückhoff (Langenselbold), ist die Wahl von Johannes X. eine Bestärkung der Partnerschaft zwischen beiden Kirchen: «Schon als Dekan des Theologischen Instituts von Balamand pflegte er den Kontakt zu unserer Kirche», sagte Lückhoff. Gleich nach seiner Ernennung zum Metropoliten habe er 2008 in Kassel die Landeskirche und Bischof Hein besucht. Auch bei den Gegenbesuchen in Balamand habe es Gelegenheit zum Austausch gegeben.

Zur Person:

Johannes Yazigi wurde 1955 in Latakia/Syrien geboren. Nach Schulabschluss studierte er zunächst Bauingenieurwesen, bevor er sich dem Studium der Theologie und der byzantinischen Musik zuwandte. Nach seinem Abschluss an der Universität Balamand wurde er an der Universität Thessaloniki zum Doktor der Theologie promoviert und machte einen zusätzlichen Abschluss in Kirchenmusik. 1979 wurde er zum Diakon, 1983 zum Priester geweiht. Im Anschluss unterrichtete er am Theologischen Institut der Universität Balamand vor allem Liturgiewissenschaft. Von 1988 bis 1991 und von 2001 bis 2005 war er Dekan. Zugleich amtierte er als Abt des Klosters Balamand.

2008 wurde er zum Metropoliten für ganz Europa mit Sitz in Paris ernannt. Seither war er auch für die rum-orthodoxen Christen in Deutschland zuständig.

Stichwort: Freundschaft mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia haben 1992 freundschaftliche Beziehungen aufgenommen. Zweimal im Jahr trifft sich ein Freundeskreis, zu dem schon über 50 Personen gehören. Zu den Treffen werden Gäste aus dem Orient eingeladen, Vorträge zu Fragen des religiösen und sozialen Lebens der Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia gehalten und miteinander Gottesdienst gefeiert. Mehrere Studenten der Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia arbeiten an deutschen Universitäten. Ein landeskirchlicher Ausschuss koordiniert und begleitet die Arbeit. Regelmäßige Kontakte und Besuche vertiefen die Freundschaft.

Das Patriarchat von Antiochia nennt sich «rum-orthodox», wobei «rum» die arabische Wiedergabe von «rhomäisch» (byzantinisch-griechisch) ist: es ist also das griechisch-orthodoxe Patriarchat arabischer Sprache. (21.12.2012)

Linktipp:

Die Rum-Orthodoxe Kirche von Antiochia finden Sie unter:

rum-orthodox.de

Hintergrund:

Informationen zur Freundschaft der Landeskirche mit der Rum-Orthodoxen Kirche von Antiochia finden Sie unter:

Unsere Kirche/(...)