Gruppenaufnahme der Gottesdienstbesucher*innen. (Foto: Bildrechte Sabine Hübner / VEM)

Gruppenaufnahme der Gottesdienstbesucher*innen. (Foto: Bildrechte Sabine Hübner / VEM)

Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 22 Aug 2023

Hofgeismar. Wie kann Friedensbildung, Konfliktlösung und der Schutz der Menschenrechte gelingen? Darum ging es in der Summer School der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), die auf Einladung der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) am 19. August in der evangelischen Tagungsstätte in Hofgeismar stattgefunden hat. 20 Teilnehmende aus elf Ländern bilden sich bis zum 2. September in der englischsprachigen Sommerschule, die in diesem Jahr zum fünften Mal stattfindet, weiter.

In ihrer Predigt lotete Bischöfin Dr. Beate Hofmann die Möglichkeiten, aber auch die aktuellen Herausforderungen christlichen Engagements für den Frieden aus. Sie ermutigte, Strategien einzuüben, um Konflikte gewaltfrei zu lösen. «Die christliche Botschaft lehrt uns, nicht in Feindbildern zu denken, sondern nach Wegen der Entfeindung zu suchen», so die Bischöfin. Mit der Seligpreisung: «Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen (Matthäus 5,9)», gebe Jesus eine klare und tiefe Orientierung für unser Leben und unsere Arbeit als Christinnen und Christen, so die Bischöfin. Was aber bedeute es angesichts des Krieges in der Ukraine, Frieden zu stiften? «Wir müssen akzeptieren, dass wir uns in einem Dilemma befinden, wir müssen die Komplexität dieses Konflikts aushalten und der Versuchung einfacher Antworten widerstehen», sagte die Bischöfin. Nötig seien öffentliches Engagement und Mut, um deutlich zu machen, dass Krieg nicht der einzige Weg ist, mit Konflikten und unterschiedlichen Interessen umzugehen.  

Segen und Chance der internationalen Summer School sei, gemeinsam an der Lösung von Konflikten zu arbeiten, so die Bischöfin:  «Wir können voneinander lernen, uns gegenseitig über die Traditionen der Friedensstiftung und der Konfliktbewältigung unterrichten, uns in unserem Glauben bereichern, lernen, wie wir uns in unseren Gesellschaften und Ländern engagieren, wie Konflikte miteinander verbunden sind und wie wir etwas bewirken können.»

Vermittlung bewährter Instrumente zur Konfliktlösung und Friedensbildung

Angesichts von bewaffneten Konflikten, schweren Menschenrechtsverletzungen durch staatliche Stellen und Erfahrungen von Rassismus sowie Unterdrückung in vielen ihrer Mitgliedskirchen, hat die VEM ein Programm entwickelt, in dem sowohl das Eintreten für Menschenrechte als auch Friedenslösungen und Konfliktbearbeitung vermittelt werden. Dies geschieht durch ein internationales Team von Expertinnen und Experten zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern unter anderem aus Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo, die selbst in bedrohlichen Situationen tätig waren oder sind. «Unser Ziel ist es, nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern Engagierten aus Kirchen in Krisenregionen eine Zeit außerhalb ihrer Region zu ermöglichen, in der sie in Sicherheit Kontakte mit Akteuren aus anderen Ländern aufbauen können. Im Training werden Erfahrungen ausgetauscht und neue Perspektiven auf die Menschenrechts- und Friedensarbeit gewonnen. Die Teilnehmenden sollen so gestärkt und ermutigt in ihre zum Teil kritischen Realitäten zurückkehren und in ihren Kirchen und Nicht-Regierungsorganisationen ihre Arbeit für Menschenrechte und Konfliktlösungen engagiert fortsetzen», so Dr. Jochen Motte, stellvertretender Generalsekretär der VEM und Leiter des Programms für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. (22.08.2023)

Hintergrund:

Kooperationspartnerinnen und -partner aus der internationalen Ökumene
Die Summer School «Friedensbildung und Schutz der Menschenrechte» der VEM wird in Kooperation mit dem Weltrat der Kirchen, Misereor, der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Brot für die Welt, der Evangelischen Mission Weltweit, dem Lutherischen Weltbund sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck durchgeführt. Sie alle laden Vertreterinnen und Vertreter von Religionsgemeinschaften und Kirchengemeinden aus verschiedenen Regionen der Welt zur Teilnahme an der internationalen Summer School ein.

Die VEM hat mit der Zusammenführung von Frieden und Menschenrechten ein besonderes Trainingsprogramm entwickelt, das verschiedene Perspektiven verbindet und Akteure unterschiedlicher Tätigkeitsfelder aus Kirchen und Zivilgesellschaft zusammenbringt, um Opfern von Gewalt und Unrecht wirkungsvoll beizustehen.

Linktipp:

Weitere Informationen zur VEM gibt es hier:

Vereinte Evangelische Mission