Redaktion ekkw.de
Veröffentlicht 30 Mär 2010

Hofgeismar/Kassel (medio). Am 19. April 2010 tritt erstmals in Hofgeismar die neu gewählte Landessynode zusammen. Mit den Neuwahlen des Synodalvorstandes endet auch die Amtszeit der jetzigen Präses, Kirchenrätin Ute Heinemann. Pfarrer Christian Fischer hat mit Frau Heinemann über die Entwicklung der Synode in den vergangenen 18 Jahren gesprochen, über Höhepunkte und Enttäuschungen sowie ihre ganz persönliche Sicht der Dinge als erste Frau an der Spitze einer evangelischen Synode in Deutschland.

Wir dokumentieren das Interview im Wortlaut:

Fischer: Frau Präses Heinemann, Sie haben drei Amtsperioden hindurch diese Landessynode geleitet. Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie an diese Jahre zurück denken?

Heinemann: Zunächst einmal: Als ich zum ersten Mal gewählt wurde, war ich die erste Präses einer Landessynode in der Evangelischen Kirche in Deutschland. Da war ich zunächst einmal natürlich schockiert, zumal ich mich innerhalb von nur drei Tagen entschieden hatte zur Kandidatur. Eigentlich ging ich davon aus, dass ich gar nicht gewählt würde - und dann wurde ich doch im ersten Wahlgang gewählt.

Fischer: Und wie waren die ersten Tage im neuen Amt?

Heinemann: Ich musste mich erst mal hineinfinden in die Hierarchie eines Landeskirchenamtes, die mir nicht vertraut war. Die Männer, die mir gegenüber saßen, es waren damals alles Männer, haben mich mit sehr großer Vorsicht empfangen. Das habe ich als sehr große Distanzierung erlebt. Vielleicht spielte auch ein Stück Angst eine Rolle, nach dem Motto: hier kommt jetzt mit der Frau Heinemann «die Revolution die Marktgasse rauf», wie man in Kassel sagt. Dabei war ich nun alles andere als ein revolutionärer Typ. []